Die Heiligen Elisabeth

Geschichte der Erschaffung
Die Skulptur stammt vom Hauptaltar der römisch-katholischen Missionarskirche. Der Tempel wurde zwischen 1745 und 1769 nach dem Entwurf von Bernhard Meretyn erbaut. Die Skulptur wurde 1752-1755 geschaffen.Beschreibung der skulpturalen Komposition
Die Komposition zeichnet sich durch das rhythmische Schnitzen von gefalteten Kleidungsstücken und Umhang sowie die ausgewogen offenen Arme aus. Das Kleid, der Umhang und das breitrandige Tuch sind flach geschnitzt und um die Taille der Frau gewickelt. Die ähnlichen künstlerischen Entscheidungen werden später in den Werken des schweizerischen Bildhauers, Malers und Grafikers Alberto Giacometti (1901-1966) sowie in der existenziellen Kunst des französischen Künstlers Bernard Buffet (1928-1999) beobachtet.
Der von apokryphen Legenden geleitete Pinsel platziert die skulpturale Komposition der Heiligen Elisabeth vor ihrer Tante, der Heiligen Anna. In diesem Werk zeigt er in feierlicher plastischer Darstellung die Handlung des christlichen Gebets „Ave Maria“. Elizabeths Gesicht zeigt einen leicht lächelnden Ausdruck einer alten Frau in Hoffnung. Die skulpturale Komposition vermittelt heute nur teilweise die Idee des Meisters: die Finger und Handgelenke der linken Hand, das Buch, die Fragmente des Umhanges und die majestätische Polychromie fehlen.
Die Fotografien des frühen 20. Jahrhunderts zeigen, dass Pinsel die skulpturale Komposition der Heiligen Elisabeth in einer Stimmung des fokussierten und tiefen Denkens schuf.
- Die Heiligen Elisabeth. Wohl spätestens 1752-1755.
- Lindenholz, Reliktbereiche von Levkas, verlorene Polychromie.
- Höhe: 298 cm.
- Aufbewahrungsort: Museum von Johann Georg Pinsel in Lemberg Inv.-Nr. С-1-1633.
- Stammort: der Hauptaltar der römisch-katholischen Missionarskirche der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria in Horodenka, Region Iwano-Frankiwsk.
- Literatur: Mańkowski, 1937, s. 32-33. — Hornung, 1937, s. 52. — Hornung, 1976, s. 75-78, il. 66, 68. — Woznyc’kyj, Opanasenko, 1988, s. 5, № 3 (Ausst.-Kat.). — Ausst.-Kat. Praha 1989, s. 13, Kat.-Nr. 3. — Ausst.-Kat. Wilanów 1990, s. 18f, Kat.-Nr. 3. — Mieleszko, 1990, s. 57. — Woznyc’kyj, 2007, s. 75, № 40 (Katalog). — Stec’ko, 2012, s. 160 (Katalog). — Himmlisch! 2016, s. 126, Kat.-Nr. 2 (Katalog).