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Kruzifix

Geschichte der Erschaffung

Die Skulptur stammt vom Seitenaltar der römisch-katholischen Kirche St. Martin neben dem Karmelitenkloster in Lemberg. Der Tempel wurde zwischen 1736 und 1753 erbaut. Nach der Vermutung von Zbigniew Hornung wird das Ensemble des Klosters als Werk von Bernhard Meretyn angesehen. Die Skulptur wurde 1758-1759 geschaffen.

Beschreibung der skulpturalen Komposition

Die Skulptur zeichnet sich durch den von Qualen und Passionen erschöpften Körper, das erstarrtes und atemloses Gesicht, schlaffe faserige Arme mit erstarrten Adern, gefaltete Tuchkanten an den Schenkeln Christus aus. Die schlaffen Arme, die herabhängende Taille und die krummen Beine sind linear und auf innige Weise geschnitzt und konzentrieren sich auf den von der Dornenkrone verletzten Kopf von Jesus. Der spanische Barockbildhauer Juan de Mesa y Velasco (1583–1627) interpretierte das Bild des Kruzifixes auf ähnliche Weise.

In diesem Werk konzentriert sich Pinsel sehr auf die Verkörperung des Bildes des leidenden Körpers, er schlingt mit Adern die steifen und gespannten Handgelenke und Füße und die durch das letzte Ausatmen gestoppten geschwollenen Rippen der Brust um. Der Meister schafft das Bild vom erstarrten Körper und der Stille, die nur durch das Flüstern des palästinensischen Windes unterbrochen wird, und das alles wird in der Schwingung von durchbrochenen Haaren und dem zitternden Tuch an den Schenkeln Christus dargestellt. Um das Bild zu präzisieren, zeichnet Pinsel realistisch Blutstropfen, malt nackte Körperteile blassrosa, verziert die Dornenkrone und das Tuch mit Vergoldung.

Man sollte die Ähnlichkeit zwischen der plastischen Modellierung der Figuren von gekreuzigtem Christus aus Holz und des Heiligen Onuphrius aus Stein beachten. In beiden Werken stimmen erschöpfte Körper, Falten auf der Stirn, Nasenformen, durchbrochenes Haar, anatomische Struktur der Beine und andere Details überein. Sie wurden am Ende von Pinsels kreativem Weg geschaffen. Es lässt sich auch sehen, dass das Aussehen der Skulptur des jungen Johannes ähnliche Merkmale har wie das ältere Gesicht von Jesus bei der Skulptur. Wahrscheinlich hat der Bildhauer in diesem Werk sich selbst porträtiert.

  • Kruzifix . Wohl spätestens 1752-1755.
  • Lindenholz, Levkas, , polychrom gefasst und vergoldet.
  • Höhe: 165 cm.
  • Aufbewahrungsort: das Nationale Museum im Namen von Andrej Scheptyzkyj in Lemberg Inv.-Nr. С-360.
  • Stammort: der Seitenaltar der römisch-katholischen Kirche St. Martin in Lemberg.
  • Literaturverzeichnis: Bochnak, 1931, s. 38-44, il. 35. — Mańkowski, 1937, s. 85, il. 56. — Gębarowicz, 1986, s. 40-41, il. 17. — Woznyc’kyj, Opanasenko, 1988, s. 8, № 18 (Ausst.-Kat.). — Ausst.-Kat. Praha 1989, s. 15, Kat.-Nr. 23. — Ausst.-Kat. Wilanów 1990, s. 26, Kat.-Nr. 34. — Mieleszko, 1990, s. 61. — Ausst.-Kat. Poznań 1993, s. II.59, Kat.-Nr. 18. — Woznyc’kyj, 2007, s. 113, № 65 (Katalog). — Stec’ko, 2012, s. 162 (Katalog). — Himmlisch! 2016, s. 130, Kat.-Nr. 22 (Katalog). Mańkowski, 1937, s. 32-33. — Hornung, 1937, s. 52. — Hornung, 1976, s. 75-78, il. 66, 68. — Woznyc’kyj, Opanasenko, 1988, s. 5, № 3 (Ausst.-Kat.). — Ausst.-Kat. Praha 1989, s. 13, Kat.-Nr. 3. — Ausst.-Kat. Wilanów 1990, s. 18f, Kat.-Nr. 3. — Mieleszko, 1990, s. 57. — Woznyc’kyj, 2007, s. 75, № 40 (Katalog). — Stec’ko, 2012, s. 160 (Katalog). — Himmlisch! 2016, s. 126, Kat.-Nr. 2 (Katalog).