Samson im Kampf mit dem Löwen
Geschichte der Erschaffung
Die Skulptur stammt vom Hauptaltar der römisch-katholischen Pfarrkirche Allerheiligen im Dorf Hodowycja. Johann Pinsel schuf sie in den späten 1750er Jahren, wahrscheinlich in den Jahren 1757-1759. Der Autor des Tempelprojekts ist der Architekt Bernhard Meretyn.
Beschreibung der skulpturalen Komposition
Samsons Kopf mit zerzausten Haaren ist ausdrucksvoll zur Seite gedreht. Sein Gesicht ist wütend, seine Augenbrauen sind gerunzelt. Sehnige und kräftige Hände reißen dem Löwen den Schlund, die linke Schulter des Helden ist nackt. Mit seinem rechten Knie drückt er auf den Körper des Tieres.
Die Skulptur des Löwen hat einen erhobenen Kopf. Eine lange Stachel-Zunge ragt aus von Samson zerrissenen Schlund. Die Mähne ist wellenartig und der Schwanz des Tieres ist geschlängelt, seine Gliedmaßen sind vor Agonie ausgestreckt.
Pinsel hat in zwei Etappen die Bekleidung für Samson erstellt. Anfangs gab es nur ein Tuch an den Oberschenkeln. Während der Vorschau erhielt der Meister wahrscheinlich einige Bemerkungen bezüglich der Nacktheit des Helden. Deshalb legte Pinsel einen Umhang aus robustem Stoff, der mit Glutinleim imprägniert wurde, auf die fertige Figur. Er modellierte die Falten und vergoldete die Oberbekleidung.
Aus der Sicht der Anatomie baute der Meister Samsons Körper elastisch und stark. Er schnitzte seine Arme und Beine gleichermaßen dynamisch und fest. Dieser Autoransatz wird später in den grafischen Werken des Expressionisten Egon Schiele und in den skulpturalen Experimenten von Ossip Zadkine beobachtet.
In dieser integrierten und allegorischen Komposition stellte Pinsel eine biblische Szene dar. Er kontrastierte die starke Gestalt des Verkünders Christus – Samson, mit dem unheilverkündenden Tier, das er unterworfen hatte.
Der skulpturalen Komposition „Samson im Kampf mit dem Löwen“ ging eine Steinskulptur „Herkules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen“ für das Rathaus in Butschatsch voraus. Darin stellte Pinsel den Helden völlig nackt dar. Der Kopf des Löwen aus der Komposition in Hodowycja ähnelt dem, der zweimal im Rathaus von Butschatsch verwendet wurde: in der Skulpturengruppe „Taten des Herkules“ und in der plastischen Fertigstellung des Giebels an der Westfassade. Die Dynamik und Aufstellung der Komposition ähneln dem Werk von Stefano Maderno „Herkules und der Nemäische Löwe“. Das bestätigt, dass Johann Pinsel mit diesem Werk vertraut war und in Italien studierte.
- Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgeleben. späte 1750er Jahre.
- Lindenholz, polychrom gefasst und vergoldet, Stoff.
- Größe: 157х120х96 cm.
- Aufbewahrungsort: Aufbewahrungsort: Museum von Johann Georg Pinsel in Lemberg, (die Nationale Kunstgalerie im Namen von Woznyc’kyj) Inv.-Nr. С-ІІ-1175.
- Stammort: der Hauptaltar der römisch-katholischen Pfarrkirche Allerheiligen im Dorf Hodowycja, Region Lemberg
- Literatur: Bochnak, 1931, s. 52. — Mańkowski, 1937, s. 36, 92, il. 64-65. — Hornung, 1937, s. 31-33, 56-57, il. 44. — Hornung, 1976, s. 44-45. — Gębarowicz, 1986, s. 15-16, il. 12, 14. — Woznyc’kyj, Opanasenko, 1988, s. 10-11, № 29 (Ausst.-Kat.). — Ausst.-Kat. Praha 1989, s. 17, Kat.-Nr. 30. — Ausst.-Kat. Wilanów 1990, s. 24f, Kat.-Nr. 30. — Mieleszko, 1990, s. 57-60. — Ausst.-Kat. Poznań 1993, s. II.55-58, Kat.-Nr. 17. — Ostrowski, 2000, s. 212f, il. 14. — Slg.-Kat. Lviv, 2006, s.116f. — Woznyc’kyj 2007, s. 22, Nr. 13 (Katalog). — Stec’ko 2012, s. 159 (Katalog). — Ausst.-Kat. Paris 2012, s. 118-34, Kat.-Nr. 15. — Himmlisch! 2016, s. 128, Kat.-Nr. 14 (Katalog).